Gestorben am 5. April 2023

In der Woche vor Ostern 2023 hat sich Osteogenesis imperfecta wieder einmal von einer grausamen Seite gezeigt: Wir stehen vor der unfassbaren Tatsache, dass Nathan Wenger zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters in seinem 20. Altersjahr abrupt aus dem Leben gerissen wurde.

Nathan war von klein an ein regelmässiger und viel beachteter Teilnehmer an den SVOI-Jahresversammlungen. Fast immer war er begleitet von seinen Eltern Philippe und Roser Wenger, bis vor wenigen Jahren auch von seinem älteren Bruder Samuel. Man wusste, dass die Familie trotz schwieriger Umstände den Weg aus dem fernen Sion auf sich nahm, um Nathan den Kontakt mit OI-Betroffenen seiner Alterskategorie zu ermöglichen. Nathan wusste das zu schätzen; er bezeichnete die SVOI-ASOI sogar einmal als seine zweite Familie! Dies obschon er als Romand unter einer Mehrheit von Deutschschweizern eine Sonderstellung einnahm und für die Kommunikation mit den SVOI-Kollegen auch auf die englische Sprache zurückgreifen musste.

Nathan stand – im Gegensatz zu seinen physischen Möglichkeiten – im übertragenen Sinn mit beiden Füssen im Leben. Gemäss seinem damaligen Alter ging es um die Fussballwelt; Nathan verfügte über ein immenses Wissen und lieferte offenbar brillante Reportagen von Fussballspielen ab. Viele werden sich aber noch daran erinnern, wie er an einer Tagung voll Stolz demonstrierte, dass er wenige Schritte gehen konnte.

«Deine Kraft und dein Humor beim Bewältigen des Lebens werden uns weiterhin inspirieren», schreiben die Angehörigen auf der Todesanzeige. Ihnen, den Angehörigen, insbesondere seiner Mutter Roser, aber auch den Kameraden, die seinen Unfalltod auf der Heimreise von einer Studienreise in Italien miterleben mussten, gelten unsere Gedanken. Möge Nathans positive Lebenseinstellung sie alle auf ihrem Lebensweg begleiten!

Im Namen der aktuellen und früheren Vorstandsmitglieder:

Therese Stutz und Mark Steiger